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DATENFUNK : Ein Plenum wie immer - und doch ein bisschen anders

Veröffentlicht von Clemens Grün am 08.02.2009
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Eigentlich war es beim ersten Datenfunk-Plenum wie immer bei DT: Schlecht organisiert, verspätet begonnen und - als wäre es ein anderes Jahrzehnt - in einer verrauchten Halle. Anderes gab Anlass zur Hoffnung auf Besserung. Bekommt DT nach jahrelanger Frostperiode doch noch einen neuen Frühling?

 

Nichts der äußeren Umstände deutete darauf hin, dass es diesmal anders laufen könnte bei "das taxi" als so, wie es alle bei DT erwarten: Der Termin für das Datenfunk-Plenum am 3. Februar 2009 war erst wenige Tage zuvor angekündigt  (siehe auch "4. Variation") und das dazu geschriebene Thesenpapier von DT-Vorstand Mario Menzerolf erst zwei Stunden vor dem Termin im Datenfunk-Forum veröffentlicht worden. Mit über halbstündiger Verspätung begann die Veranstaltung - großzügig verteilte Aschenbecher liessen Erinnerungen an alte Zeiten wach werden, als die meisten Menschen aus Alternativbewegungen beständig nach Glimmstengel müffelten. Eine Versammlungsleitung war nicht vorgesehen, ein Protokoll auch nicht. Eine Tagesordnung wurde erst auf Zuruf zusammengewürfelt und dann doch nicht weiter beachtet. So weit, so schlecht.

 

Doch manches war anderes: Auch wenn, ob der kurzfristigen Terminierung, nicht alle kommen konnten, die gerne wollten, wurden doch eine Reihe DTler gesichtet, die sonst nicht zu den Unentwegten gehören. Und auch der Diskussionsstil war, bis auf eine kurze Erregung von DT25-Fahrer Sven Schipke zwischendurch und einen kleinen Ausrutscher von Aufsichtsratsmitglied Ellen Behm ganz am Ende der Sitzung, durchweg sachlich.

 

Vor allem aber: Nach langer Kritik an der schlechten Informationspolitik des DT-Vorstandes, sei es hier, sei es im DT-Forum, sei es auf der gern zitierten "Straße", gab es endlich eine detailreiche Darstellung des Ist-Zustandes von Vorständlerin Anne Dolma sowie ein Arbeitspapier ihres Vorstandskollegen Mario Menzerolf, und es gab spannende Infos zu Wagenzahlen und Vermittlungszeiten während der täglichen Testbetriebs-Stunden von Christiane Nolte (nachzulesen im Verlaufsprotokoll).

 

Die insgesamt positiven Erfahrungen mit diesem ersten Plenum zum Thema Datenfunk führen konsequenterweise zu der Frage: Warum nicht immer so? Eine monatliche Veranstaltung (abzüglich Juli, August und Dezember ergäbe das jährlich neun), mit rechtzeitiger Terminierung und ordentlicher Vorbereitung zu später auch anderen Themen als das derzeit beherrschende namens "Datenfunk", dazu eine regelmäßige und umfassende Information per Internet und Flyer - der Abend hat gezeigt: Das Gros der DTler schätzt einen solchen Umgang miteinander. Immerhin: Anne und Christiane kündigten ein weiteres Datenfunk-Plenum in näherer Zukunft an.

 

In den letzten Jahren krankte DT zunehmend daran, dass ein Einbeziehen von potentiell Interessierten bei DT nicht mehr stattfand. Vor allem jene DTler, die an den vergangenen Grabenkämpfen nicht teilgenommen hatten (weil sie häufig erst in den letzten zwei, drei Jahren dazugestoßen waren) wurden und werden nicht in die Entscheidungsfindungen von "das taxi" integriert . Neben den fleißigen, bezahlten MitarbeiterInnen sind maximal ein halbes Dutzend altgedienter DT-Mitglieder noch in die Geschicke der Genossenschaft ehrenamtlich einbezogen sowie eine Handvoll engagierter Fahrer im Ordnungsrat. Individual-Plaudereien im Office ersetzen eben keine flächige Information - kein Wunder, dass die Gerüchteküche zunehmend waberte.

 

Das Datenfunk-Plenum zeigte, wie es besser geht: Informationen wurden breit adressiert, und es kamen auch Stimmen zu Wort, die man bei DT sonst selten hört. Die rege Beteiligung zeigte auch: Es ist noch Saft in der alten DT-Zitrone.

 

Dann kann, nach der bis heute anhaltenden Frost-Periode, vielleicht doch noch ein neuer Frühling bei DT einziehen. Eine Zeit neuer Transparenz, Mitbestimmung und neuer Kreativität. Denn neue Ideen bracht DT an allen Ecken. Neue Ideen aber, und da unterscheidet sich DT nicht einen Hauch von anderen Läden, kommen in aller Regel nicht von den alten Köpfen - deren Erfahrungen werden gebraucht, aber deren Beharrungsvermögen muss auch überwunden werden. Fragt sich nur, wer den fälligen Generationenwechsel organisiert für DTs neuen Frühling.

 

 

Letzte Änderung: 03.06.2009 um 16:47

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